Am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden-Pillnitz wurde 2022 in einem Feldversuch mit Frühjahrs-Kopfsalat die Düngewirkung von Schafwollpellets, einem Schafwoll-Mulchvlies und einem Produkt auf Basis von Insektenmadenkot untersucht.
Die Düngung von 120 kg Nt/ha mit intakt eingearbeiteten Schafwoll- und Madenkotpellets sowie versuchsweise vor der Ausbringung mit einer Mühle 'zerfaserten‘ Schafwollpellets führte zu einer deutlichen Erhöhung der Kopfmasse gegenüber der ungedüngten Kontrolle. Eine mit schwarzem PP-Vlies gemulchte Variante zeigte gegenüber der ebenfalls mit intakten Schafwollpellets gedüngten Variante ein signifikantes Plus bei der Kopfmasse, flächenbezogen fiel diese Variante aber auf Grund großer Ausfälle durch Sclerotinia auf das Niveau der Kontrolle zurück. Trotz einer N-Fracht von gut 450 kg N/ha zeigte das Wollvlies keinen positiven Ertragseffekt; es blieb bis Kulturende hin nahezu intakt und setzte dementsprechend auch keinen pflanzenverfügbaren Stickstoff frei.
Die N-Freisetzung aus den 'zerfaserten‘ Schafwollpellets fiel mit 29 % deutlich höher aus als bei den intakt eingearbeiteten Wollpellets (8 %). Auch die Madenkotpellets setzten nur geringe N-Mengen frei, möglicherweise förderte aber das sehr hohe P-Angebot dieses Düngers das Wachstum.
Nach der Aberntung des Salats wurde zur Erfassung der weiteren N-Freisetzung aus den Düngern Phacelia nachgebaut. Hier zeigten die intakten Pellets mit 20-28 % eine höhere N-Freisetzung als während der Salatkultur, insgesamt setzten sie rund 30 % frei. Bei den zerfaserten Schafwollpellets lag die gesamte N-Freisetzung innerhalb der 20 Wochen bei 42 %.